“Unerwartet” – dieses Wort beschreibt am besten wie dieser Titel für unsere Mädelss einzuschätzen ist. Am Sonntag, 10. März 2013 standen Janine Haller, Vanessa Veith, Jacqueline Henner und Leonie Franzen in der Endrunde des diesjährigen Bezirkspokals. Allein diese Tatsache war schon als Erfolg anzusehen – schließlich steht man nicht jeden Tag im Halbfinale mit den besten Mannschaften des Bezirks.
Um 12 Uhr wurde es dann ernst. Das Halbfinale gegen den TTC Käshofen stand auf dem Programm. Waren die Spiele in der Liga relativ deutliche Angelegenheiten, so ging es in diesem Match wesentlich ausgeglichener zu. Die Mädchen des TTC Käshofen konnten die Partie lange offen halten und verlangten unserem Team einiges ab. Dem deutlichen Sieg von Vanessa folgte eine enge Partie zwischen Janine und ihrer Kontrahentin, der Käshofener Nr. 1 Kerstin Wrobel. Im Entscheidungssatz hatte diese schließlich die Nase vorne. Jacqueline Henner konnte sich dann im Anschluss gleich zweimal in die Siegerliste eintragen. Dem 3:1-Sieg gegen Carolin Klein folgte an der Seite von Leonie Franzen der so enorm wichtige Doppelerfolg gegen die Käshofener Spitzenspielerinnen Wrobel/Quach. Dieser Sieg ist umso höher zu bewerten, da der Start mit zwei verlorenen Sätzen alles andere als glatt verlief. Mit einem enormen Willen konnten sich die Beiden allerdings zurückkämpfen und das Spiel noch zu ihren Gunsten drehen. Im Nachhinein war dies das vorentscheidende Match zum Sieg. Auch wenn es durch die beiden folgenden Niederlagen noch einmal spannend wurde und die Käshoferinnen noch einmal zum 3:3 ausgleichen konnten, so machte Vanessa gegen Carolin Klein den hart umkämpften Finaleinzug perfekt.
Dort wartete dann ein ganz dicker Brocken auf die Riedelbergerinnen. Schließlich hatten die Mädchen vom BTTF Zweibrücken das Vorrundenspiel der Bezirksliga deutlich mit 6:2 gewonnen und führen derzeit die Tabelle ohne Niederlage und mit großem Vorsprung an. Als wäre damit nicht schon alles über die Qualität dieser Truppe gesagt, bilden die Spielerinnen auch gleichzeitig das Gerüst der 2. Damenmannschaft in der Bezirksliga, in der sie ebenfalls ganz oben stehen und das Feld mit deutlichem Vorsprung anführen. Alles andere als eine einfache Aufgabe. Auch wenn die Favoritenrolle in diesem Finale also klar verteilt war, so wollte die Mannschaft um Kapitänin Vanessa Veith ihre Außenseiterchance nutzen und den Titel nicht kampflos herschenken.
Der Auftakt begann mit einer glatten 0:3 Niederlage von Vanessa gegen die Topspielerin Sophie Semmet denkbar schlecht. Alle Sätze waren eine klare Angelegenheit für die Zweibrückerin. Deutlich enger gestaltete sich die zweite Partie zwischen Janine und Laura Molter. Doch nach hart umkämpften 5 Sätzen hatte auch hier die Zweibrückerin die Nase vorne. Das Finale schien seinen erwarteten Verlauf zu nehmen, als mit dem Sieg von Jacqueline wieder Hoffnung aufkeimte. Das Doppel mit den jeweiligen Spitzendoppeln auf beiden Seiten hatte dann jede Menge an Spannung zu bieten. Über die volle Distanz von 5 Sätzen duellierten sich beide Seiten oft bis in die Verlängerung. Sinnbildlich hierfür war der 1. Satz, der erst nach zähem Ringen mit 17:15 zugunsten der Zweibrückerinnen ausfiel. Die Moral von Vanessa und Janine war jedoch nicht gebrochen. “Jetzt erst recht” dachten sich wohl beide und kämpften beherzt weiter. Mit Erfolg – denn im entscheidenden 5. Satz hatten unsere Mädels das glücklichere Händchen und sorgten mit dem umjubelten 13:11 für den 2:2-Ausgleich. Nun merkten auch die Zweibrückerinnen, dass es zu einem möglichen Pokalsieg noch ein ganzes Stück Arbeit war. Unser Team kämpfte unbeirrt weiter und wurde dafür belohnt. Die beiden folgenden Spiele sollten, wie das Doppel, in 5 Sätze gehen. Und beide Male sollten unsere Spielerinnen die Platte als Sieger verlassen. Tolle Moral bewies Janine in ihrem Duell mit Sophie Semmet. Denn nach einem bereits aussichtslos scheinenden 0:2-Rückstand zeigte sie Moral, kämpfte sich beherzt in das Match zurück und gewann schließlich die Partie. Ähnlich spannend ging es auch in der Partie von Vanessa zu. Auch hier musste der Entscheidungssatz den Sieg bringen. Nach dem 12:10 war die Sensation dann perfekt. Nach einem schwachen Beginn steigerten sich die Riedelbergerinnen von Spiel zu Spiel und konnten dank den Nerven aus Drahtseilen der Mannschaft um Sophie Semmet die 1. Niederlage in dieser Spielzeit bei bringen.
Im Nachhinein waren unsere Spielerinnen von ihrer Leistung am Meißten überrascht. “Wir hatten in den Spielen bisher nie auch nur den Hauch einer Chance” meinte Janine und Vanessa fügte mit einem Augenzwinkern hinzu: “Das Spiel unseres Lebens”. Mehr bleibt dazu nicht mehr zu sagen. Mit diesem Bezirkspokalsieg haben sich unsere Mädels nun erfolgreich für die Teilnahme am Pfalzpokal qualifiziert. Drücken wir die Daumen, dass es auch hier für die ein oder andere Überraschung reicht.