Am Samstag, den 16.02.2013 stand für unsere 1. Herrenmannschaft in der 1. Pfalzliga eine enorm wichtige Partie auf dem Programm. Die Anreise zum Auswärtsspiel beim TTC Höhfröschen war relativ kurz, so dass auch einige Anhänger unsere Truppe unterstützen konnten. Ein Blick auf die Tabelle zeigt wie vorentscheidend dieses Derby für den weiteren Saisonverlauf sein sollte. Während der Sieger weiterhin auf das rettende Ufer schielen durfte, so konnte der Unterlegene seinerseits bereits schon einmal die Spielorte der 2. Pfalzliga im Navigationssystem eingeben.
Die Vorzeichen waren also klar und durch das Verletzungspech der Gastgeber ging unsere Mannschaft als Favorit in die Partie. Die Liste der verletzten und erkrankten Spieler der Höhfröschener war lang. Die Nr. 3 Bernd Zimmermann fiel aufgrund einer Grippe komplett aus, während sich Günter Grünfelder und Stephan Preiß trotz Verletzungen an die Platte quälten. Als mit Jürgen Reichel dann auch noch die etatmäßige Nr. 3 der Fröschener, wegen eines Muskelfaserrisses kampflos seine Spiele herschenken musste, konnten sich alle Beteiligten auf ein doch eher kurzes Derby einstellen. In Bestbesetzung hätten die Gastgeber unserer Mannschaft mit Sicherheit heftige Gegenwehr geliefert.
Der Verlauf der Doppelpartien ist schnell erzählt. Christian Becker und Manuel Müller hatten gegen das Doppel Nr. 2 Stephan Preiß/Gerd Dreßler keinerlei Probleme und konnten alle drei Sätze klar zu ihren Gunsten entscheiden. Auch die beiden weiteren Doppel waren relativ klare Angelegenheiten wobei sich jeweils beide Doppel in einem Satz eine Auszeit nahmen. Erwähnenswert war hier die Tatsache, dass zwischen den, aus der 2. Mannschaft rekrutierten Spielern Simon Schön/Walter Dreßler ein Altersunterschied von 60 Jahren lag. Walter Dreßler verdiente sich mit dargebotenen Leistung den Repekt aller Anwesenden. Nach den Doppelspielen führte unsere Truppe bereits mit 3:0 – mehr als eine Vorentscheidung zum Beginn der Einzel.
Dort konnte die Siegesserie fortgesetzt werden. In dem Mammutspiel des Abends duellierten sich der Höhrföschener Topspieler Heiko Dreßler und unser 2er Mann Franz Sema über eine Dauer von beinahe einer Stunde. Unzählige Ballwechsel, die von beiden vorsichtig über die Rückhand vorgetragen wurden sorgten bei allen Anwesenden für verwundertes Augenreiben. Franz Sema kämpfte sich trotz 0:2-Satzrückstand mit einer äußerst konzentrierten Leistung zurück ins Match. Je länger das Duell dauerte desto verzweifelter und müder wurde Heiko Dreßler. Zu allem Pech streikte nach der Spielzeit auch der Körper; die Beine wurden schwer. Die Krönung war schließlich die Verlängerung des 5. Satzes der dem Ganzen noch die Krone aufsetzen sollte. Unter dem Jubel unserer Anhänger hatte dieses Mal Franz das glücklichere Händchen und triumphierte (nach diesem Spiel der passende Ausdruck) nach einigen abgewehrten Matchbällen mit 17:15. Parallel zu diesem Marathonmatch wurde der Vorsprung durch einen 3:0-Sieg von Christian Becker und der abgeschenkten Partie von Jürgen Reichel gegen Manuel Müller weiter Stück für Stück ausgebaut. Den 1. Sieg für die Gastgeber sammelte schließlich Gerd Dreßler, der Bruder von Spitzenspieler Heiko, im Spiel gegen Benjamin Sema. Dieser befindet sich zur Zeit in einer kleinen Formkrise, die an diesem Abend aber nicht spielentscheidend sein sollte. Denn das hintere Paarkreuz sorgte für die nächsten zwei Punkte. Alexander Spies und Christian Eitel hatten mit ihren Gegnern wenig Mühe und schraubten das Ergebnis auf 1:8.
Heiko Dreßler hatte an diesem Abend alle Hände voll zu tun. Denn auch das zweite und letzte 5-Satz-Spiel musste er bestreiten. Gegen Christian Becker konnte er den Spieß allerdings umdrehen und nach einigen schön anzusehenden Ballwechseln einen 0:2 Rückstand in einen 3:2-Sieg verwandeln. Die endgültige Entscheidung fiel im Spiel von Franz, der gegen den gehandicapten Günter Grünfelder insgesamt nur 12 Punkte zuließ und so für den entscheidenden Sieg zum 9:2-Auswärtserfolg sorgte.
Ein riesengroßes Kompliment geht an die Gastgeber, die trotz der aussichtlosen Verletztenmisere nie au^fsteckten und mit einer vorbildlichen Moral unserer Riedelberger Mannschaft Paroli bot. Schlussendlich sollte es nicht reichen um den Erfolg zu gefährden. Allerdings bleibt der bittere Beigeschmack, dass eine Niederlage unter diesen Umständen den Abstieg aus der 1. Pfalzliga besiegelte.
Für unsere Truppe war der Sieg auch im Hinblick auf die gleichzeitige Niederlage Mutterstadts im anderen Abstiegsendspiel gegen Otterstadt enorm wichtig. Das Team konnte sich nach hinten etwas Luft zu verschaffen. Gleichzeitig bedeutet der Sieg von Otterstadt, dass der mit Sicherheit rettende 8. Rang weiter 4 Punkte entfernt ist. Kommende Woche muss deshalb nachgelegt werden. Gegen Germersheim kann man an einem guten Tag einen Sieg landen und auf einen Ausrutscher der Otterstädter hoffen.